Viele Senioren verbringen ihren Lebensabend gesund und ohne körperliche Einschränkungen. Doch es gibt typische Alterskrankheiten, die verstärkt auftreten können. Beim Kontakt mit älteren Familienmitgliedern und in der häuslichen Pflege sollten die Angehörigen Symptome richtig deuten, um im Ernstfall schnell handeln zu können.

Eines vorweg: Bei Verdacht auf ernstzunehmende Krankheiten ist in jedem Fall ein Arzt aufzusuchen!

Die häufigsten Krankheiten im Überblick

Die Pflege von Angehörigen zu Hause oder in einer professionellen Einrichtung ist für alle Beteiligten kraftraubend. Meist kommen zu den typischen Alterserscheinungen weitere Krankheiten hinzu, die mehr Ressourcen in Anspruch nehmen.

Inhalt

Demenz

Demenz ist eine Krankheit, bei der die Betroffenen Stück für Stück ihre kognitiven Fähigkeiten verlieren. Häufig schreibt sich der Verlust des Kurzzeitgedächtnisses als erstes Symptom. Erinnerungen an lange zurückliegende Ereignisse bleiben dagegen vorerst erhalten. Im Endstadium fallen Betroffene geistig ins Kleinkindalter zurück. Primäre Demenz ist nicht heilbar, sekundäre Demenz – infolge von anderen Krankheiten oder Medikamentengaben – kann dagegen behandelt werden.

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Inkontinenz

Kann ein Pflegebedürftiger seinen Darm oder die Blase nicht mehr kontrollieren und verliert in Alltagssituation Urin oder Stuhl, gilt er als inkontinent. Ursächlich können dafür weitere Krankheiten oder Medikamente sein. Nervenerkrankungen oder Übergewicht spielen ebenfalls eine Rolle. Inkontinenz ist oft therapierbar und verlangt nach einer offenen und verständnisvollen Kommunikation, da inkontinente Personen ein großes Schamgefühl ausbilden können. Aus einer Inkontinenz resultieren häufig Folgeerkrankungen.

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Dekubitus

Dekubitus ist eine Krankheit, bei der die Haut oft durch langes Liegen schlecht durchblutet wird und dadurch Wunde Stellen entstehen. Hier ist es wichtig, dass Betroffene richtig gelagert werden und wirksame Hilfsmittel wie Matratzen oder Kissen erhalten. Die Haut verliert im Alter an Spannkraft und Feuchtigkeit, wodurch die Heilung nach einer Verletzung oder einem Wundliegen verzögert stattfindet. Damit ein Dekubitus gar nicht erst auftritt, sind prophylaktische Hautpflege und die Art der Lagerung besonders wichtig.

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Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen

In der Pflege ist ausreichende Mobilisierung von großer Bedeutung. Mangelnde Bewegung verbunden mit daraus entstehendem Übergewicht kann schnell zu Bluthochdruck und weiteren Herz-Kreislauf-Krankheiten führen. Alkohol oder Nikotin begünstigen die Zivilisationskrankheiten. Beim Auftreten von Bluthochdruck sollten daher Maßnahmen ergriffen werden, um schwerwiegende Erkrankungen zu verhindern.

Schlaganfall

Für einen Schlaganfall ist ursächlich eine Unterversorgung des Hirns mit Sauerstoff und weiteren Nährstoffen. Er kündigt sich nicht an und tritt plötzlich auf. Erste Symptome wie Sprachschwierigkeiten oder eine Gesichtslähmung deuten auf einen Schlaganfall hin und verlangen nach schneller Hilfe. Es gibt einige Risikofaktoren, die Schlaganfall begünstigen – unter anderem genetische Merkmale, Stress, Übergewicht oder mangelnde Bewegung.

Thrombosen

Blutgerinnsel lösen diese Krankheit aus. Vor allem bei längerer Bettlägerigkeit oder nach Operationen ist das Risiko hoch, an einer Thrombose – und in deren Folge an einer Lungenembolie – zu erkranken. Mobilisation und ausreichend Bewegung wirken dem entgegen. Bei einer Thrombose bleibt das Blutgerinnsel an einem Ort. Beginnt es zu wandern, bahnt es sich den Weg in die Lunge und löst die Embolie aus. Diese kann für die Betroffenen tödlich enden.

Arthrose

Aufgrund von jahrelangen Fehlbelastungen kann es im Alter zu Gelenkverschleiß kommen. Dieser ruft Schmerzen hervor, die zu einer Schonhaltung und damit zu einer weiteren falschen Körperhaltung führen. Dieser Kreislauf ist häufig nur operativ zu unterbrechen.

Osteoporose

Im Alter werden die Knochen brüchiger und anfälliger. Osteoporose ist eine Krankheit, von der vermehrt Frauen betroffen sind und welche sogar zu Behinderungen führen kann. Die Alterserkrankung geht mit starken Schmerzen einher. Sie ist nicht heilbar, aber lässt sich in unterschiedlichen Formen therapieren. Daher sollte unbedingt bei den ersten Anzeichen ein Arzt konsultiert werden. Osteoporose hat zur Folge, dass Knochenbrüche schlechter verheilen und die Sturzgefahr durch die Instabilität vergrößert wird.

Depression

Der Verlust von eigenen Angehörigen, die Unterbringung in betreuten Einrichtungen sowie andere schwierige Ereignisse können bei älteren Menschen zu Depressionen führen. Diese Krankheit wird oft tabuisiert, sie ist jedoch an einigen Merkmalen wie Antriebslosigkeit, Aggressivität, Schlafstörungen oder auch anhaltendem Pessimismus erkennbar. Mit medizinischer und therapeutischer Hilfe ist die Krankheit jedoch in den Griff zu bekommen.

Altersschwerhörigkeit

Schlechtes Hören ist im Alter keine Seltenheit, kann jedoch fachmännisch mit einem Hörgerät behandelt werden. Für viele Betroffene ist der Umstand, nicht alles verstehen zu können und nachfragen zu müssen, jedoch peinlich, sodass sie sich häufig zurückziehen. Daraus resultieren oft psychische Probleme.

Dysphagie

Die Krankheit zeichnet sich durch Kau- und Schluckbeschwerden aus und ist das Resultat anderer Erkrankungen – beispielsweise nach Operationen oder einem Schlaganfall. Aufgrund der verminderten Schluckfähigkeit kommt es meist zu einer Mangelernährung, da die Betroffenen herkömmliches Essen verweigern. Mit pürierten Mahlzeiten kann dem entgegengewirkt werden. Da die Krankheit lebensbedrohlich ist, muss unbedingt ein Arzt zurate gezogen werden.

Krebs

Mehr als 200 unterschiedliche Arten von Krebs können dazu führen, dass ein Mensch pflegebedürftig wird. Davon sind alle Altersgruppen betroffen, aufgrund der vorherrschenden Altersstruktur erkranken allerdings prozentual mehr ältere Menschen. In vielen Fällen kann eine frühzeitige medizinische Behandlung eine Heilung bewirken.

Hilfe bei Alterserkrankungen

Treten Krankheiten auf, die dem fortgeschrittenen Alter geschuldet sind, können sie auch oft eine Folge anderer Erkrankungen sein. Pflegepersonen – ganz gleich, ob in der professionellen Betreuung oder Angehörigen – sollten zumindest auf die Anzeichen reagieren. Viele Krankheiten führen zu einer Pflegebedürftigkeit oder zu einer Höherstufung des aktuellen Pflegegrades. Außerdem haben die Betroffenen ein Anrecht auf weitere Unterstützung und Pflegehilfsmittel.

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