Demenz: Symptome, Verlauf und Anforderungen

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an Demenz zu erkranken. Das bringt zahlreiche Veränderungen mit sich: sowohl für die Betroffenen selbst als auch für die Angehörigen. Denn mit der Zeit verschlechtern sich die kognitiven Fähigkeiten, wodurch die selbstständige Bewältigung des Alltags immer herausfordernder wird. Um zumindest das Fortschreiten einer Demenz hinauszuzögern, ist es besonders wichtig, sie frühzeitig zu erkennen. Obendrein hat das den Vorteil, dass Sie sich leichter darauf einstellen und entsprechende Überlegungen und Vorbereitungen für die spätere Pflege treffen können.

Im Folgenden erfahren Sie alles rund um die Symptome, den Verlauf und Anforderungen an Angehörige und Pflegende.

Diagnose Demenz: Was genau ist das?

Bei der Demenz handelt es sich um eine Erkrankung, die vornehmlich im höheren Alter, manchmal jedoch auch aufgrund von bestimmten Vorerkrankungen oder Unfällen, auftritt. Ganz allgemein zeigt sie sich durch eine stetige und wahrnehmbare Verschlechterung der kognitiven Fähigkeiten der Betroffenen – in der Regel bis zum Tod. Nur wenige Fälle bestimmter Demenzsubtypen gelten als heilbar.

Inhalt

FAQ zum Thema Demenz

Demenz, Alzheimer oder Altersvergesslichkeit: Wo liegt der Unterschied?

Demenz ist eine Erkrankung, die wahrnehmbar schrittweise fortschreitet und nach und nach die kognitiven Fähigkeiten der Betroffenen einschränkt. Das betrifft zu Beginn meist nur das Kurzzeitgedächtnis, weitet sich später aber auch auf das Langzeitgedächtnis aus. Innerhalb eines Jahres lassen sich dabei häufig schon deutliche Verschlechterungen erkennen. Bei Alzheimer handelt es sich um die häufigste Form der Demenz und gilt als unheilbar. Menschen mit Alzheimer werden aufgrund absterbender Nervenzellen im Gehirn in zunehmendem Maße vergesslich, orientierungslos und verwirrt.

Die Altersvergesslichkeit hingegen ist eine leichte kognitive Störung. Sie beschreibt den natürlichen Alterungsprozess des Gehirns, der das Absterben von Nervenzellen einschließt. Das geschieht jedoch wesentlich langsamer als bei einer Demenz und betrifft vornehmlich neu erlernte und unwichtige Informationen sowie Details. Die Symptome sind also leichter ausgeprägt.

Demenz: Welcher Pflegegrad steht meinem Angehörigen zu?

Betroffenen, denen eine Demenz attestiert wurde, steht mindestens der Pflegegrad 2 zu. Das gilt meist für das Frühstadium der Erkrankung. Je weiter sie fortschreitet und je mehr Einschränkungen auftreten, desto höher werden die Patienten eingestuft. Fachkräfte beurteilen dabei anhand eines Punkteschemas folgende Gegebenheiten:

  • den Grad der eigenständigen Mobilität
  • kognitive und kommunikative Fähigkeiten
  • Verhaltensweisen und psychische Auffälligkeiten
  • inwieweit Selbstversorgung möglich ist
  • ob gesundheitliche Belastungen und Therapien selbstständig bewältigt werden können
  • die Gestaltung des Alltags

Diagnose Demenz: Wo finde ich Hilfe als Angehöriger?

Ist ein Angehöriger an Demenz erkrankt, gerät das Leben häufig sowohl für die Betroffenen selbst als auch für das Umfeld gehörig ins Wanken. Daher ist es empfehlenswert, sich ausführlich zu dem Thema beraten zu lassen. Zunächst übernimmt das der Hausarzt bzw. der daraufhin zuständige Facharzt. Darüber hinaus können Sie professionelle und kostenlose Beratungen wie bspw. die des Wegweiser Demenz der Bundesregierung in Anspruch nehmen.

Sollte ich Demenzbetroffene zu Hause wohnen lassen und dort pflegen oder ins Heim übergeben?

Die Entscheidung, welche Pflegeform für einen demenzkranken Angehörigen am besten ist, gestaltet sich häufig schwierig. Denn dabei müssen Sie viele Faktoren einbeziehen. Während die Betroffenen im Frühstadium ihren Alltag noch weitgehend selbstständig zu Hause bestreiten können, nimmt diese Fähigkeit mit der Zeit ab und das Versorgungsbedürfnis durch Dritte zu. Sind Sie nicht in der Lage, das allein als pflegende Person zu bewerkstelligen, kann Sie ein Pflegedienst dabei unterstützen. Wenn der Aufwand zu groß wird, bzw. eine Pflege/Beaufsichtigung rund um die Uhr benötigt wird ist die Alternative der Umzug in ein Pflegeheim.

Pflege von demenzkranken Angehörigen: Wie gehen Sie damit am besten um?

Wenn Sie sich als Angehöriger für die Pflege eines Demenzbetroffenen zu Hause entscheiden, erhalten Sie auf vielfältige Weise Unterstützung. Zwar gibt es keine Aussichten auf Heilung, jedoch lässt sich neben der medikamentösen Verzögerung der Symptome die Lebensqualität der Patienten erhöhen. Hauptziele hierbei sind die Stärkung der noch vorhandenen Fähigkeiten – insbesondere im frühen und mittleren Stadium.

Abgesehen davon, profitieren erkrankte Personen von einer ruhigen und geduldigen körperlichen Pflege, deren Ablauf auf die individuellen Bedürfnisse eingeht. Denn eine gute Hygiene stellt eines der Grundbedürfnisse von Menschen dar – eine fürsorgliche Pflege stärkt dabei nicht nur das Selbstwertgefühl der Demenzerkrankten, sondern verbessert merklich die wahrgenommene Gesamtsituation.

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Welche Demenzarten gibt es?

Im Allgemeinen lassen sich zwei Demenzarten unterscheiden: primäre und sekundäre Formen.

Primäre Demenzen

Primäre Demenzen sind die Arten, deren Ursachen im Gehirn liegen (zerebral sind) und die als irreversibel, also unheilbar gelten und damit stetig fortschreiten. Hier werden noch einmal neurodegenerative von vaskulären Demenzen getrennt:

Neurodegenerative Demenzen:

  • Alzheimer
  • Lewy-Körperchen-Demenz
  • Frontotemporale Demenz

Vaskuläre Demenzen:

  • Morbus Binswanger (SAE)
  • Multiinfarktdemenz
  • Gemischte Demenzen

Mit etwa 90 % aller dementen Personen machen primäre Demenzen den größten Teil aus, mindestens 60 % davon erhalten die Diagnose Alzheimer, um die 25 % die einer vaskulären (gefäßbedingten) Demenz. Eine Kombination aus beiden kommt ebenfalls regelmäßig vor. Zwischen 5 und 15 % fallen auf die restlichen Arten und treten damit eher selten auf.

Gespräch mit Patient

Sekundäre Demenzen

Die übrigen 10 % aller Demenzpatienten fallen unter sekundäre Demenzen, deren Ursachen auf andere – nicht zerebrale – Leiden zurückzuführen sind. Da es sich hierbei um Folgeerscheinungen handelt, lassen sie sich bei richtiger und frühzeitiger Diagnose häufig – zumindest teilweise – umkehren oder verlaufsverbessernd gestalten: vorausgesetzt, die Grunderkrankung ist heilbar oder zumindest gut in den Griff zu bekommen.

Tipps zum Erkennen einer Demenz: Was sind typische Symptome?

Da es nicht DIE eine Demenz gibt, können sich die Symptome je nach Art unterschiedlich zeigen. Selbst die gleiche Erkrankung verläuft oft bei jedem Menschen individuell.

Primäre Demenzen: neurodegenerativ

Das bekannteste Merkmal einer neurodegenerativen Demenz – insbesondere Alzheimer – ist die abnehmende Erinnerungsfähigkeit, die sich zunächst vor allem auf das Kurzzeitgedächtnis beschränkt, im Verlauf jedoch auch das Langzeitgedächtnis immer stärker betrifft. Vermutlich ausgelöst durch einen beobachtbaren Rückgang der Hirnmasse und einer Minderung des für das Gedächtnis wichtigen Botenstoffs Acetylcholin.

 

 

Hinzu kommen weitere markante Symptome:

  • ständige Abnahme von kognitiven Fähigkeiten, z. B. konzentrieren, verstehen, lernen, denken
  • Mühe, gewohnte Tätigkeiten auszuführen
  • Kommunikationsschwierigkeiten
  • Wahrnehmungs- und Orientierungsprobleme
  • Stimmungsschwankungen und extreme Gefühlsausbrüche

Sekundäre Demenzen

 

Symptome untergeordneter Demenzen ähneln denen primärer, treten allerdings oft weitaus plötzlicher und heftiger auf. Sowohl geistige als auch körperliche Fähigkeitsverluste sind beobachtbar – zusätzlich zu weiteren Symptomen der Grunderkrankung.

Primäre Demenzen: vaskulär

Zu den charakteristischen Symptomen kommen bei gefäßbedingten Demenzen häufig körperliche Beschwerden wie Lähmungserscheinungen, Taubheitsgefühle, Kribbeln in den Gliedmaßen oder andere neurologische Krankheitszeichen hinzu. Ähnlich den sekundären Demenzen treten Sie außerdem plötzlicher auf und bringen starke Fähigkeitsschwankungen in kurzen Zeiträumen mit sich.

Welche Demenzursachen sind bekannt?

Die bekannten bzw. vermuteten Ursachen für eine Demenzerkrankung variieren je nach Art der Demenz. Während bei sekundären und auch bei gefäßbedingten Demenzen der Auslöser ziemlich sicher in anderen gesundheitlichen Problemen zu finden ist, sind die Gründe für die Ausprägung von Alzheimer bisher nur unzureichend erforscht.

 

Sekundäre Demenzen

Ursächlich für sekundäre Demenzen sind in der Regel Krankheiten, die einen reibungslosen Stoffwechsel stören. Dazu zählen beispielsweise:

  • chronische Vergiftungen, etwa durch Drogen oder Medikamente
  • Tumore
  • andauernde Vitaminmängel
  • Herzinsuffizienzen
  • Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus, Gicht oder eine Fehlfunktion der Schilddrüse
  • schwere Depressionen

Ein Mann mit Demenz vor einem Kalender

Primäre Demenzen: vaskulär

Vaskuläre Demenzen haben ihren Ursprung im Gehirn. Die häufigste Form ist Morbus Binswanger: Aufgrund eines Blutgerinnsels, verstopfter Arterien oder einer anhaltenden Durchblutungsstörung werden die kleinen Gefäße im Gehirn dauerhaft geschädigt und das Nervengewebe stirbt ab. Bei der Multiinfarktdemenz kommt es hingegen wiederholt zu kleinen örtlichen Durchblutungsstörungen, deren Folge ebenfalls zerstörte Hirnzellen sind.

Zu den Hauptursachen gehören demnach die, die das Risiko von Gefäßerkrankungen erhöhen, zum Beispiel:

  • Bluthochdruck
  • Diabetes
  • Rauchen
  • Herzleiden
  • hohe Cholesterin- und Blutfettwerte
  • Bewegungsmangel
  • anhaltender Stress
  • einseitige Ernährung

Die Schwere gefäßbedingter Demenzen hängt direkt von der Stärke der Durchblutungsstörung ab. Je schneller diese behandelt und ein Absterben der Zellen verhindert wird, desto leichter zeigt sich die Demenzerkrankung.

Primäre Demenzen: neurodegenerativ

Auch bei neurodegenerativen Demenzen liegen die Ursachen im Gehirn. Allerdings sterben die Nervenzellen und deren Verbindung zueinander aus bisher nicht abschließend geklärten Gründen ab. Insbesondere die Alzheimer-Demenz beschäftigt zahlreiche Betroffene und Angehörige. Entgegen vieler Befürchtungen machen genetische Faktoren dabei allerdings nur weniger als 2 % aus – von einer Erblichkeit kann daher nicht gesprochen werden.

Fest steht: Das Risiko für eine Alzheimererkrankung steigt mit zunehmendem Alter. Zwischen 65 und 70 ist der Anteil der Betroffenen noch gering, ab 85 Jahren leidet schon mehr als jeder Fünfte darunter.

Obendrein konnten in Studien weitere Kriterien ausgemacht werden, die vermutlich zu den Risikofaktoren für Alzheimer gehören. Das sind unter anderem:

  • schwere Kopfverletzungen
  • zu wenig körperliche Bewegung
  • unausgewogene Ernährung
  • mangelhafte geistige Aktivität
  • unzureichende soziale Teilhabe
  • Übergewicht
  • Bluthochdruck
  • Rauchen
  • übermäßiger Alkoholkonsum
  • Diabetes
  • Depressionen
  • Hörminderung

 

Mensch mit Demenz

Demenzverlauf: von unbemerkten Veränderungen im Gehirn bis zum Tod

Betroffene, die an Alzheimer erkrankt sind, durchlaufen grob drei Stadien. Typische Symptome treten individuell früher oder später auf, die Übergänge sind zudem fließend. Tatsächlich beginnt der Krankheitsprozess allerdings schon 15 bis 30 Jahre vor den ersten merklichen Symptomen. Von den ersten Auffälligkeiten bis zum Tod vergehen – je nach ärztlicher Diagnostik und Alter – weitere 3 bis 10 Jahre.

Frühsymptome der Demenz: Wann beginnt sie?

Insbesondere die Alzheimerdemenz zeichnet sich durch einen kaum bemerkbaren Beginn aus: Leichte Lücken im Kurzzeitgedächtnis und eine geringfügige Abnahme der Auffassungsfähigkeit treten auf. Es fällt außerdem immer schwerer, komplexe Sachverhalte zu verstehen. In dieser frühen Phase nehmen die Betroffenen bewusst wahr, dass etwas nicht stimmt. Angst, Scham, Wut bis hin zur Aggression und Melancholie sind daher häufige Begleiter einer Demenz.

Erste Anzeichen können obendrein ein abnehmendes Interesse an Hobbys oder Kontakten, Fehleinschätzungen von Situationen oder ein hartnäckiges Abstreiten von Fehlern sein.

Demenz im mittelfristigen Stadium: Wie erkennen Sie die Erkrankung?

Mit der Zeit nehmen die Krankheitszeichen immer stärker zu, wodurch es Angehörigen leichter fällt, die Demenz zu erkennen. Die kognitiven Einschränkungen machen mehr und mehr Tätigkeiten für die Betroffenen unmöglich, selbst bei einfachsten Abläufen wie dem Gang zur Toilette sind sie zunehmend auf Hilfe angewiesen. Am auffälligsten sind jedoch die schwerwiegenden Gedächtnisprobleme, die auch das Langzeitgedächtnis betreffen, ein unzureichendes Sprachvermögen und das fehlende Zeit- und Ortsgefühl – meist begleitet von unkontrollierbaren Gefühlsausbrüchen.

Demenz: das letzte Stadium

Das letzte Stadium der Alzheimererkrankung ist dadurch definiert, dass die Betroffenen vollständig von der Pflege durch eine andere Person abhängig sind. Das liegt einerseits daran, dass sich Wahrnehmungs-, Denk- und Reaktionsvermögen kaum noch erkennbar zeigen und auch eine Verständigung mit Worten unmöglich ist.

Andererseits kommen vermehrt körperliche Symptome zum Vorschein – wie etwa Schluckstörungen, fehlende Blasen- und Darmkontrolle oder Gehschwäche –, die über kurz oder lang zur Bettlägerigkeit führen. Da der Körper der Patienten nun stark geschwächt ist, sterben sie oft an anderen Krankheiten wie beispielsweise einer Lungenentzündung.

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